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Was hat das Erkennen der Gegenwart, der wichtigste Moment im Jetzt, für mich mit Van Halen zu tun?

„Die Hauptursache für Unglück ist niemals die Situation, sondern deine Gedanken darüber.“
Eckhart Tolle

Ein Schmetterling lebt im Augenblick und lässt das Jetzt erkennen.

Es ist ein schöner, warmer April Tag und ich wandere auf meinem Hausberg in Niederösterreich. Die Vögel singen ihre Lieder und der Duft des Frühlings liegt endlich in der Luft. Insekten summen umher und auch Schmetterlinge flattern durch den Wald.

Wie so oft bin ich in Gedanken beim Gehen. Ich denke, ob der Schmetterling, der gerade meinen Weg quert, überlegt, was er als Nächstes für eine Blume finden wird, die ihm Nahrung spendet. Ob er darüber nachdenkt, warum er nicht doch noch länger auf der Wiese in der Wärme geblieben ist?

Nein, das alles denkt er sicher nicht. Er lebt im Augenblick, für ihn gibt es nur den einen Moment, das Jetzt.

Unser Verstand, Fluch oder Segen?

Wenn wir uns mit dem Schmetterling vergleichen oder mit den meisten Tieren und Lebewesen, dann ist der Verstand des Menschen, der ihn von ihnen unterscheidet. Mit ihm wurde viel erreicht, ohne zu werten, ob gut oder schlecht. Aber dieser Verstand hört auch nicht auf seine Arbeit zu verrichten. Leider arbeitet der Verstand oder Geist auch dann, wenn es keine Probleme oder Rätsel zu lösen gibt oder Visionen und Pläne zu schmieden sind.

Dadurch, dass wir einen Verstand haben und denken können, können wir viel Gutes, aber auch schlechtes damit anstellen. Aber wir sind auch mitunter gefangen in diesem Geist. Er lässt uns nicht zu Ruhe kommen, er ist unser ständiger Begleiter und wir verpassen es dadurch, den Augenblick zu erleben, in diesem voll und ganz aufzugehen. Daraus entstehen mitunter Probleme (die Buddhisten sagen dazu Leid) die eigentlich nur dadurch entstehen, weil wir eben nicht vollkommen im Jetzt sind.

Was denken wir den ganzen Tag?

Wir denken ca. 60.000 Gedanken pro Tag und die überwiegende Mehrheit dieser Gedanken sind keine neuen Gedanken, sondern jene, die wir immer und immer wieder denken. Auch hat die Wissensschaft herausgefunden, dass davon lediglich drei Prozent positiver Natur sind.

Was ist das faszinierende am Jetzt? Ist es tatsächlich das einzig kostbare?

Dieses Jetzt ist faszinierend und als ich begonnen habe mich damit zu beschäftigen, wurde mir vieles klarer. Wenn darüber gesprochen wird, mehr in der Gegenwart zu leben, also im jetzt, dann klingt das so natürlich und auf den ersten Blick leicht. Durch das Buch von E. Tolle habe ich mich intensiver mit dem „Jetzt“ auseinandergesetzt und erkannt, dass es nicht so einfach ist, wenn ich auf das „Jetzt“ genauer achte. Wenn ihr es versucht, werdet ihr erkennen, das das nicht leicht ist. Laufend kommen Gedanken auf und ehe man es sich versieht, folgt man den Gedanken und reist mit ihnen.

Tolle schreibt, dass das Jetzt das einzig kostbare ist, weil es das Einzige ist, was du besitzt. Lasst dies auf euch wirken.

Unsere Verabredung mit dem Leben findet im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt ist genau da, wo wir uns gerade befinden.
Buddha

Was bedeutet, das Verankert sein im gegenwärtigen Augenblick im Alltag?

Ich habe mich dabei beobachtet, was das im Konkreten für mich im Alltag bedeutet. Meine Aufmerksamkeit war also wieder gefragt. Durch Selbstreflexion und Achtsamkeit erkannte ich, welche Gedanken im Kopf kreisen und was diese mit mir machen.

Selbst wenn ich mich nicht gut gefühlt habe, traurig war, verärgert oder enttäuscht, war es zu einer überwiegenden Mehrheit nicht dadurch ausgelöst, dass ich gerade im Jetzt etwas erlebt oder erfahren habe. Im Gegenteil, es waren Gedanken die sich mit Erlebtem oder erfahrenem oder sogar mit zukünftigem beschäftigt haben. Wenn ich ehrlich zu mir war und alles ausgeklammert hatte, dass sich nicht auf das Jetzt bezogen hat, dann waren rein objektiv alle Probleme aber auch viele Freuden nicht im Jetzt verwurzelt.

Eine gewagte These zum Baum der Erkenntnis.

Diese Überlegung hat mich auch dazu gebracht über eine Bibelstelle nachzudenken. Ich denke, für die Bibel gibt es eine Menge an Interpretationen. In Büchern und im Internet kann sehr viel dazu gefunden werden. Aber kann die Vertreibung aus dem Paradies, nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis (von Gut und Böse) gegessen haben, nicht auch folgende Bedeutung haben, dass wenn wir den Geist zu viel benutzen (Erkenntnis) und ihn zum Mittelpunkt unseres Seins machen, wir dafür unseren Frieden und unsere Sorglosigkeit aufgeben? Das Jetzt, den Augenblick verpassen?

Unser allgegenwärtiger Verstand und ein Bewusstsein.

Wir sind in unserer westlichen Welt stark von unserem Verstand beherrscht. Wir denken an die Zukunft, was alles zu erledigen ist oder warum mich der oder die so schief angeschaut hat.

Der omnipräsente Verstand versperrt uns die Sicht auf die Tatsache, dass WIR nicht unser Verstand sind. Wir sind eben mehr, als der denkende Geist. Wer oder was ist es aber der erkennt, dass wir denken? Existiert das Bewusstsein unabhängig vom Verstand oder steht sogar über dem Verstand? In einem weiteren Blog werde ich mich dem Bewusstsein widmen, einem sehr komplexen Gebilde.

Alles findet in der Gegenwart statt, dem Jetzt.

Alles, was du fühlst und empfindest, findet in der Gegenwart statt. Wenn also über die Vergangenheit nachgedacht wird, sind das alles Momente der damaligen Gegenwart. Auch, wenn in die Zukunft geblickt wird, sind das Momente, die dann in der zukünftigen Gegenwart erst realisiert werden. Ich denke, es ist extrem wichtig sich das wirklich bewusst zu machen und es nicht nur zu verstehen, sondern zu fühlen. Hinterfragt einmal die Gedanken, die ihr habt und prüft sie auf diese Wahrheit.

(Dies finde ich zum Beispiel sehr sympathisch in der buddhistischen Lehre, dass gelehrt wird nichts ohne Prüfung zu glauben, sondern es selbst erfahren zu sollen.)

E. Tolle führt in seinem Buch Jetzt die Kraft der Gegenwart aus, dass Probleme, Sorgen und Leid nur aus einem fehlenden Gefühl für die Gegenwart resultieren. Es ist wichtig zu erkennen, dass der Verstand das Meiste davon denkt und dies bewusst zu machen ist der erste Schritt.

Jeder Schmerz den wir fühlen ist darin begründet, dass wir Widerstand gegen Dinge und Gegebenheiten haben, die wir nicht ändern können. Der Verstand triggert diesen Widerstand, weil er versucht die unangenehmen unerwünschten Situationen aufzulösen.

Akzeptanz und Annahme von dem was ist und damit ein JA für den Augenblick, helfen, sich darüber klar zu werden.

Sei zufrieden mit dem, was du hast. Freue dich an den Dingen, wie sie sind.

Und was hat nun Van Halen mit all dem gesagten zu tun?

Um auch wieder mehr in den Alltag überzuleiten, wollte ich auch noch erzählen, wie ich in einem Rocksong erst jetzt, in „etwas“ höherem Alter, eine Passage wirklich bewusst wahrgenommen habe. Dies liegt sicher darin begründet, dass ich jetzt viel mehr damit anfangen kann, als in meinen 20ern.


Fuck Tomorrow….right now“
Van Halen in der live Version von Panama; Album “Right Here, Right Now- Live” ab 3:30; 4:00; 4:34…

Ich liebe Musik in fast allen Stilrichtungen und ich weiß nicht, wie oft ich in meiner Jugend die live Version des Songs „Panama“ von Van Halen gehört habe. Erst im „höheren“ Alter ist mir diese Passage aus dem Konzert so richtig bewusst geworden. Wenn er während dem Song Panama erzählt und meint „right now“. In diesen zwei Wörtern steck so viel Weisheit, aber es muss die richtige Zeit kommen, um es zu hören. Jetzt kann ich viel mehr damit anfangen als früher. Früher war es einfach ein cooler Rocksong, aber jetzt gibt mir dieser Song viel mehr und diese Passage wird noch lauter gehört als der übrige Song schon gespielt wurde.

„…man muss im Augenblick bleiben, ihn bewusst wahrnehmen mit allen Sinnen, es kann sein, dass es kein Morgen gibt…“

Die richtige Balance ist der Schlüssel

Wir brauchen sowohl die Vergangenheit, die Zukunft und die Gegenwart. Als Energieräuber sieht Tolle, wenn zwischen den einzelnen Zeiten laufend gewechselt wird. Die Balance muss also stimmen und die Gegenwart sollte dabei den Hauptfokus erhalten, um glücklicher zu werden.

Vergangenheit brauchen wir um zu lernen und zu verstehen und die Zukunft um uns vorzubereiten und zu planen. Aber nur in der Gegenwart, wenn wir mit unseren Sinnen präsent sind, können wir den Moment voll erfahren.

Was kann ich tun, um mehr im Moment präsent zu sein?

Wenn es darum geht im Moment präsent zu sein, ist wieder die Achtsamkeit gefragt. Mit Hilfe von Übungen wie zum Beispiel der Stille lauschen oder die Pausen zwischen den Gedanken wahrnehmen, kann das Gefühl für den Moment geschult werden. Auch das Erkennen, dass Gedanken kommen und man diesen folgt, ist schon ein erster Schritt der uns hilft, wieder in das Jetzt zu kommen. Ärgert euch aber nicht darüber, wenn Gedanken aufkommen. Akzeptiert diese und versucht ihnen nicht nachzuhängen.

Ich erkenne das immer daran, dass ich fast aufschrecke und mich frage, was ist jetzt alles in der Zwischenzeit passiert. Ich spüre wie ich abwesend war und erkenne im Nachhinein, dass ich voll im Gedanken aufgegangen bin, mich sozusagen mit ihm identifiziert habe.

Ihr könnt auch bei alltäglichen Tätigkeiten diese bewusster ausführen. So wird zum Beispiel das Zähne putzen zu einer neuen Erfahrung. Achtet nur darauf, sobald wieder Gedanken aufkommen. Ihr dürft dann diesen Gedanken nicht folgen, sondern lasst sie weiter ziehen, wie Wolken die am Himmel kommen und gehen. Oder ihr könnt an der Kasse im Geschäft wie auf www.buddhismus.de angeführt, den Moment wahrnehmen. Seht die anderen Kunden, die Mitarbeiter, die Waren, hört auf das Gemurmel und die Lautsprechermusik. Wichtig, auch da wieder die Gedanken, die kommen werden, keine Beachtung zu schenken und weiter im Jetzt bleiben.

Einige weitere Übungen zum „Hier und Jetzt“ findet ihr auch auf www.happiness.com

Und wenn ihr fast zwanghaft zum Nachdenken neigt, schaut euch diesen Artikel an

Referenzen

https://www.zeit.de/karriere/beruf/2015-08/positives-denken-karriere-job?utm_referrer=https%3A%2F%2Fstartpage.com%2F

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/baum-der-erkenntnis-baum-des-lebens/ch/62e656224b1bb7901af6b1336d609944/

https://www.der-buddhismus.de/lebe-im-jetzt-mit-4-uebungen-in-die-gegenwart/

https://www.happiness.com/magazin/wissenschaft/zwanghaftes-nachdenken-9-tipps/

https://www.happiness.com/magazin/gesundheit/im-hier-und-jetzt-leben/

https://www.psychotipps.com/selbsthilfe/gedanken-stopp.html

https://zen-institut.de/texte/texte-2019/dieser-augenblick-ist-ein-geschenk

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